Große National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln"

Die Gründung der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ erfolgte am 13. September 1740 auf Geheiß des Königs von Preußen, Friedrich II. (Friedrich der Große), unter dem Namen Loge „Aux trois Globes“ in Berlin.

Bereits als Kronprinz war Friedrich II. im August 1738 in Braunschweig in den Freimaurerbund aufgenommen worden. Nach Gründung der Loge „Aux trois Globes“ wurden sehr bald Tochterlogen gestiftet, so in Meiningen (1741), Frankfurt an der Oder (1741 während der Messe), Breslau (1742), Dresden (1742) oder Neuchátel (1743).

Im Jahre 1744 nahm die Loge den Namen „Große Königliche Mutterloge zu den drei Weltkugeln“ an und hieß seit 1772 „Große National-Mutterloge der Preußischen Staaten genannt zu den drei Weltkugeln“.

 

Das 19. Jahrhundert war in Deutschland von der Gründung weiterer Großlogen geprägt, wobei im Wesentlichen noch auf die Zugehörigkeit zu einer christlichen Religionsgemeinschaft bestanden wurde. Die Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ behielt diese Forderung bis 1964 bei.

1899 verlieh der König von Preußen den drei „altpreußischen Großlogen“ – es waren dies die Große National-Mutterlogen „Zu den drei Weltkugeln“, die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland und die Große Loge von Preußen, gen. „Royal York zur Freundschaft“ – die Rechte juristischer Personen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Logenleben in Deutschland durch verunglimpfende Auseinandersetzungen mit deutsch-völkischen Gruppierungen beeinträchtigt. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg erhielten die Freimaurerlogen aber auch einen starken Zuwachs an Interessenten und Suchenden. 1924/25 vereinte die Große National-Mutterlogen „Zu den drei Weltkugeln“ in 48 freimaurerischen Vereinigungen, 169 Johannislogen und 88 Schottenlogen insgesamt 22.896 Freimaurer.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 war das Logenleben vom Kampf ums Überleben geprägt, da die NS-Machthaber der Freimaurerei alles andere als gut gesonnen waren; in totalitären Regimen ist kein Platz für Geistesfreiheit, Toleranz und Humanität.

So blieb nichts weiter übrig, als dass die verbliebenen Freimaurerlogen am 16. Juni 1935 unter brutalem Druck zur „Selbstauflösung“ schritten und diese bis zum 15. Juli 1935 vollzogen. Das Vermögen, die Immobilien, sämtliches Brauchtum, Archivalien, selbst Gegenstände des täglichen Lebens wurden beschlagnahmt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fand bereits 1946 das „Wieder in Arbeit setzen“ der Großen National-Mutterlogen „Zu den drei Weltkugeln“ statt, allerdings beschränkt auf den amerikanischen Sektor.

Im damaligen „westdeutschen“ Gebiet bestanden 1949 zwei Großlogen, die „Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ sowie die „Vereinigte Großloge der Freimaurer von Deutschland“ die später in die „Vereinigte Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer“ umbenannt wurde (AFuAM).

Der Letzteren schlossen sich 47 Tochterlogen der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ an. Nur fünf Tochterlogen auf westdeutschem Gebiet verblieben bei der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“.